Jeepster ist das Label, auf dem auch Belle & Sebastian ihre Platten veröffentlichen, und mit Isobell Campbell und Richard Colburn sind bei Snow Patrol auch zwei Mitglieder jener Band als Gäste beteiligt. Im Gegensatz zu Belle & Sebastian verfügen Snow Patrol allerdings über ein eher überschaubares Talent, oder, besser gesagt, sie erreichen den Hörer nicht so unmittelbar wie diese. Zu sehr verlegen sie sich innerhalb ihrer Indie-Epen darauf, Effekte mittels Verzerrer zu erschleichen, was etwas überstrapaziert wirkt. Sie schreiben Songs mit Minimal-Melodie, die die Relevanz ausgeprägter Hooklines generell in Frage stellen. Ein toller Song mit sehr gutem Text ist Velocity Girl, der von der Schwierigkeit handelt, eine Beziehung zu einer Frau zu haben, die Drogen und Alkohol zugeneigt ist – ein ohne jede Moral, dafür mit distanzierender Beiläufigkeit vorgetragener Song, bei dem die Musik dann auch mal nicht mit Fuzz-Gitarren bzw. -Bässen zugedröhnt wird. Das steht ihnen besser zu Gesicht – schließlich sind wir hier nicht bei Mudhoney… Und auch, wenn die Stücke in ihrer Unfertigkeit manchmal an Mittachtziger Wimp-Pop erinnern: Insgesamt hinterlassen Snow Patrol doch ein recht charmantes Bild.
weitere Platten
Fallen Empires
VÖ: 11.11.2011
Up To Now
VÖ: 06.11.2009
A Hundred Million Suns
VÖ: 24.10.2008
Eyes Open
VÖ: 28.04.2006
Final Straw
VÖ: 24.05.2004
When Its All Over We Still Have To Clear Up
VÖ: 05.03.2001