Die erbarmungslose Ernüchterung nach der ausgelassenen Feier und der Nacht zu zweit. Gepflegte Melancholie setzt ein, Snow Patrol sind dabei.
Kaum hat man sich selbstvergessen etwas Schönem hingegeben, ist es schon wieder vorbei und die Sehnsucht danach setzt alsbald wieder ein. Snow Patrol wissen das und haben deshalb Never Gonna Fall In Love Again an den Anfang ihres zweiten Albums gestellt. Der sanfte, von leicht verzerrter Elektonika geprägte Song erinnert ein wenig an Grandaddy oder Folk Implosion. Snow Patrol sind zwar aus England, weshalb When Its Over… vielleicht etwas poppiger daher kommt als Indierock-Bands aus den Staaten, aber letztlich erscheint ihr Songwriting doch recht amerikanisch orientiert zu sein. Die musikalische Nähe zu Sebadoh und vor allem zu deren Sänger Lou Barlow ist bisweilen frappierend. Das liegt vor allem an der sehr ähnlichen Intonation und der Stimme. Dafür kann Gary Lightbody jedoch vermutlich nichts und es gibt sicher viel schlechtere Vergleiche. Im Gegenteil: gerade das Songwriting erinnert an Barlowsche Melancholie, und das ist eines der größten Komplimente die ich zu vergeben habe. Nach dem schönen Opener folgen zwar zunnächst etwas unspektakuläre Liedchen, in der zweiten Hälfte gibt es aber Wehmut (On Off) und Herzschmerz (An Olive Grove Facing The Sea) wie sie ergreifender kaum sein könnten. Doch es gibt hier auch ein Licht am Ende des Tunnels, es heißt Firelight und leuchtet optimistisch bis zum Schluss.
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