Schon komisch: Da musste So Many Dynamos erst der Van samt Equipment geklaut werden, damit sie sich für den Rest der Tour die Instrumente des Death-Cab-Gitarristen leihen und der ihnen schließlich anbieten konnte, ihr drittes Album zu produzieren. Wir wussten, was wir musikalisch erreichen wollten, und er weiß, wie man großartige Platten macht – so das knappe Statement dazu von Gitarrist Ryan Wasoba. Zumindest einen Teil dieser Aussage glaubt man auch gerne. Denn hört man die hibbeligen und unruhigen Postpunk-Songs auf The Loud Wars, kann man sich nicht mehr vorstellen, ob So Many Dynamos genau wissen, was sie wollten. Da steht Pop gegen Vertracktheit, melodisch treibende Gitarre gegen verzerrte Orgel-Synthesizer. Dazu setzen die Drums Akzente und machen sich einen Spaß daraus, die Meute aufzuscheuchen, sie in Sicherheit zu wiegen und dann doch wieder aufzuscheuchen. Das ist vor allem erst mal anstrengend. Und da die meisten Songs die Walla-typische Konsequenz vermissen lassen, sei es melodisch oder durchdacht, lässt einen The Loud Wars vor allem ratlos zurück. So Many Dynamos wollen schlicht zu viel auf einmal. Und verschenken auf halbem Weg viele gute Sounds, Ideen und Potenzial, das Platten wie Silent Alarm oder auch Young Machetes bündeln und gegen den Hörer richten konnten. Hier stolpert eine Band über sich selbst. Im Info ist von den Talking Heads die Rede, von Minus The Bear, Outkast, Beck und sogar Yes. Irgendwie erfasst selbst solch eine händeringende Stilmischung nicht die Unentschlossenheit dieser Platte.