Heavy Rock zwischen Tradition und Moderne: Soil liefern dem C.O.C.-Anhänger genauso Futter wie der Godsmack-Verehrerin.
Soil fielen schon vor vier Jahren mit der grandiosen “El Chupacabra!”-EP auf, die irgendwo zwischen C.O.C. in “Perseverance”-Tagen, Misfits-Comic und guten Danzig (ja, die gab es!) angesiedelt war. Kurz nach Release ihres Debüts “Throttle Junkies” im folgenden Jahr ging jedoch das Label pleite, und das Quintett aus Chicago ward nicht mehr gesehen und gehört. Seitdem ist eine Menge passiert, und auch Soil wollten nicht auf der Stelle treten und sich irgendwann die Frage stellen müssen, ob ihr Sound nun zeitlos oder inzwischen doch eher altbacken klingt. Zwar werden auf “Scars” weiterhin kompromisslos Riffs gewalzt, geplättet und mit Sänger Ryan McCombs kehlig-rauhem Gesang veredelt, erinnert “The One” mit seinem recht unbekümmerten Vorwärts-Rock gar an Therapy? zu “Troublegum”-Zeiten, doch auf der anderen Seite haben die Erfolgsmodelle Marke Staind Einzug in den Sound gehalten und die klischeetierten Biker-Fantasien abgelöst. “Need To Feel” zielt mit seinen Spätneunziger-Grungeismen recht unverhohlen aufs Godsmack-Fahrwasser, “Unreal” oder “Need To Feel” würden auch im Nickelback-Repertoire (das ja nicht nur aus nicht gemachten “wise men” besteht) bestehen. “Scars” meistert diesen Spagat meist ordentlich, manchmal gar bravourös (“Halo”), so dass am Ende `lediglich` die Länge des Albums (9 Songs statt 13 hätten auch gereicht) sowie das grimmige Leiden, das bisweilen zur aufgesetzten Pose verkommt und nicht wirklich zu den `frühen` Soil passen will, zu beklagen ist.
weitere Platten
Picture Perfect
VÖ: 23.10.2009
True Self
VÖ: 24.03.2006
Redefine
VÖ: 31.05.2004
Throttle Junkies
VÖ: 01.01.1999