Ach so, wieder mal eine Band, die die gesamte Palette an Rock-Klischees verbrät, sprich: Uptempo-Nummern bis Balladen, Soli, fette Gitarren und voluminöse Drumsounds? Ja. Na und? Es funktioniert. Seit fast einem Jahrzehnt gibt es nun diese leidige Diskussion um das, was ursprünglich so einfach als Rock zu bezeichnen war. Soil scheinen sich in keinster Weise, weder verbal noch musikalisch, dem Tauziehen der Musikindustrie um Grunge, Stoner-Rock, RocknRoll, PunknRoll oder Metal zu unterziehen. We said, lets sound like rock! Und das tun sie ohne Kompromisse. Eindeutige Wegweiser sind Stücke wie Hello Again, – kein Carpendale-Alarm! – Everything oder Butterfly. Sie klingen – trotz ihres nicht gerade avantgardistischen Sounds – niemals abgelutscht oder platt. In Man I Am mag man vielleicht hunderttausend Bands von Metallica bis hin zu Seattle-Größen wie Alice in Chains erkennen, doch Steve Albini, der schon Nirvana, Page & Plant oder Bush dazwischen hatte, produzierte mit Throttle Junkies einen beeindruckenden Sound, der zusammen mit den Kompositionen der Band nur so vor Kraft strotzt. Soil ist ganz sicher nicht nur etwas für Metalheads. Im Zuge der allgemeinen Rock-Invasion, sei es nun aus Schweden oder Pusemuckel, dürfte die knallamerikanische Variante aus Chicago ebenfalls ihr Publikum finden.
weitere Platten
Picture Perfect
VÖ: 23.10.2009
True Self
VÖ: 24.03.2006
Redefine
VÖ: 31.05.2004
Scars
VÖ: 10.06.2002