Sojus ist der Name für eine Reihe von russischen Raumschiffen und somit untrennbar mit der Raumfahrt verbunden. Obwohl die Verbindung von Post-Rock und Astronautik alles andere als neu ist, klingt “Wanderers” interessant. Das Album enthält fünf instrumentale Songs, einer von ihnen fungiert als Prelude und ist gerade einmal zwei Minuten lang. Der Opener “Vostok” beginnt mit sphärischen Klängen und dunklen Gitarren, die an Russian Circles erinnern. Anschließend spielen Sojus3000 unter anderem mit harmonischen Gitarren, die Erinnerungen an Explosions In The Sky wecken, bevor sie später in härtere Klangwelten abdriften. Aufgeschrieben klingt das nach mehr Durcheinander, als es ist, denn das Ergebnis ist erstaunlich stimmig und gut. Terraformer nimmt sich Zeit für zaghafte Klänge, bevor es den Song nach dreieinhalb Minuten schlagartig aus seiner Komfortzone heraus in gewaltigen Doom-Metal und Sludge katapultiert. Das klingt, als wäre ein riesengroßes Weltraummonster vor Sojus3000 aufgetaucht, gegen das die Band nun mit schweren, schleppenden Gitarren kämpfen muss. Der plötzliche Soundwechsel ist ein gutes Beispiel dafür, warum “Wanderers” manchmal schwer zu verstehen ist. Die Dynamik lässt sich stellenweise nicht nachvollziehen, sie wirkt unkoordiniert und von weit hergeholt. “Requiem” macht seine Sache mit flirrenden, elektronischen Klängen und eingebundenem Sprachsample besser, am stimmigsten ist aber der Titeltrack, in dem Sojus3000 der Spagat zwischen schüchtern emotionalem Post-Rock und bedrohlichem Post-Metal gelingt.