Es geht hier um das Wettern gegen die anderen. Das kann in der Form, wie es Soldiers betreiben, wirklich nur auf einem Musik-Album stattfinden. Säßen die Typen in einer Gesprächsrunde – irgendeiner – und verbreiteten dort ihre Texte, wie sie es auf “End Of Days” tun, würden sie nach zehn Minuten ignoriert, verwundert beschaut und zumindest mal aufgefordert, bei all dem pausenlosen, hasserfüllten verbalen Gewettere mal endlich Stellung zu beziehen. Liest man die Texte mit, möchte man sie nach der Hälfte des Gespielten und Gesungenen förmlich anschreien, doch nur ein einziges Mal zu sagen, gegen wen sich all ihr Hass richtet. Aber das tun sie nicht. Das Problem ist ein bekanntes – Hatebreed und viele ihrer Kollegen halten sich auch schön zurück, allzu deutlich zu werden. Ihre Musik soll sich jeder im Kopf so drehen können, dass sie am Ende dem ganz persönlichen Hass Ausdruck verleiht und plötzlich die Personen beschimpft und zur Hölle wünscht, die dem Hörer am ehesten gelegen kommen. Und da liegt die Gefahr. Verdammt und zugenäht, wenn ich vermeiden will, dass meine Texte auch nur eine Person auf der ganzen Welt so deutet, dass sie sich gegen Juden, gegen Homosexuelle, Ausländer oder andere Minderheiten richten, habe ich die Eier und genug Verantwortungsgefühl und gesunde Einstellung, um zwischendurch zu sagen, wen genau meine Texte eigentlich meinen. Soldiers dagegen bleiben immer aussagelos und schwammig genug, um ihren Hass für jeden erlebbar zu machen. Wer sind die “fucking frauds”? Wer ist “fucking weak”? Wer die “parasites”? An wem muss man sich rächen, und das ganz fürchterlich, weil er den “first kill” vollzog, und das werde man nie vergessen? Wem wollt ihr trotzen, Soldiers (ausgerechnet!)? Das “Fame, glamour, its fucking bullshit!”, tut mir Leid, Soldiers, kommt da einfach nicht glaubwürdig genug als Grund für all die Hetze. Dieser zu jeder Sekunde vorhersehbare Old-School-Hard-und-Hatecore macht wütend. Er verärgert durch seine Verweigerung, genug Stellung zu beziehen.