Album drei endlich bei Anti – das garantiert Verfügbarkeit. Die ersten beiden kamen bei Nonsense, das Debüt ist längst vergriffen. Die ganze Bandbreite dieser respekteinflößend vielschichtigen, wunderbaren Platte zu erfassen und anschließend auch noch zu ergründen, ist echte Sisyphusarbeit. Die flinken Beatkapriolen hat man irgendwann durchschaut und verstanden. Auf ihrer HipHop-“Reise auf der Suche nach dem eigenen Selbst, die ihrem Publikum ihre wahre Seele offenbart” (so die Definition ihres Bandnamens), machen sie mal bei harten Garage Beats Halt, mal bei hakeligen Break Beats, feinen Oldschool-Beats und immer bei wahrhaft stimmlichem Soul-Schmelz. Die zwei Ladys singen zum Steinerweichen schön. Punkt. Was am Ende viel länger dauern kann, ist das Erkunden jedes einzelnen Liedtexts. Macht man sich daran, sieht man vor dem geistigen Auge, wie ein Text begonnen wird und dann immer wieder die eigenen Hauptbausteine herauspflückt, nach allen Seiten wendet, einen neuen Aspekt daran entdeckt und mit ihm weitererzählt, was zum Schluss trotzdem eine stimmige, geschlossene Geschichte ergibt. Das ist schon ziemlich unglaublich. Viel Spaß beim Staunen über die nächsten Monate. Und in “Ask Me If I Care” heißt es im Blitztempo: “Fuck you! – That’s for my ego, I love you all – That’s personal!” Und was kommt nach einer so feinen Zeile Text? Ein Break. Mit Cellos und Geigen. Die fix wieder Platz machen für einen dahingehämmerten Konzertflügel. Sampler-Profi? Sampler-Gott! Will DJ Shadow irgendwann gar nicht mehr im Rampenlicht stehen, könnte er hier noch lernen und dann dauerhaft einsteigen.