Sólstafir
Hin helga kvöl
Damit schürfen Sólstafir, die diesmal in den Flóki-Studios in der abgelegenen Gemeinde Skagafjörður im Norden Islands aufgenommen haben, einmal mehr viel Song-Sold, das sich mit dem restlichen musikalischen Mutterboden dennoch nicht zu einem Album aus einem Guss verbindet.
Dass der Ortswechsel, weg vom Sundlaugin Studio im Süden, trotzdem kreativ gutgetan hat, hört man in Songs wie “Salumessa”, das Aðalbjörn Tryggvasons Gesang in wabernde Schichten einbettet. Damit treffen Sólstafir ins Schwarze, indem sie weniger klinisch-progressiv, wie etwa im Opener des Vorgängeralbums “Endless Twilight Of Codependent Love” arbeiten, dafür episch und ausladend wie in “Ótta” vom gleichnamigen 2014er Album.
Eine erstaunliche Bandbreite von simplem Klavier zu großen klassischen Metal-Gitarren und wieder zurück schafft kurz darauf “Freygatan”, bevor wenig später “Nu Mun Ijosi Deyja” den Black-Metal-Bogen zurück zum Titelsong spannt. Wie tief verbunden Sólstafir mit den mystischen Seiten ihrer einzigartigen Heimat sind, beweist das abschließende “Kuml”, mit einem Saxofon, das einem den Atem raubt. Erst hier spiegelt sich die Bedeutung des Albumtitels („Das heilige Leiden“) uneingeschränkt in der Musik wider und erst hier offenbart sich Sólstafirs eigentliche Stärke von der man sich, wie schon auf den Alben zuvor, mehr wünschte.
Das steckt drin: Kvelertak, Hexvessel, Ulver
weitere Platten
Endless Twilight Of Codependent Love
VÖ: 06.11.2020
Berdreyminn
VÖ: 26.05.2017
Ótta
VÖ: 29.08.2014
Svartir Sandar
VÖ: 14.10.2011
Köld
VÖ: 27.02.2009