Wer allerdings an saftige Grünflächen und klares Wasser denkt, wird von der kargen, wüstenhaften und kalten Landschaft des Inselstaates überrascht. Sólstafirs neues Album passt hervorragend in diese unendliche Einöde, weil sich die zehn Songs nicht in verträumter Schönheit wiegen. Die Band verbringt 78 Days In The Desert und prügelt sich dennoch die letzten Reserven aus der trockenen Lunge. Staubig ist es hier nicht, sondern kalt. Extrem kalt, um es mit dem Albumtitel auszudrücken. Sólstafir schreien ihre Wut und Verzweiflung (I dont know where to go) in diese Kälte hinaus und gegen sie an. Ihr progressiver und hypnotischer Doom verliert sich minutenlang in erdrückender Schönheit und schlägt mit brutaler Realität zurück. Auch das ist Island.
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