Man kann eine Idee nun mal nicht ewig melken. Vier Jahre nach “The Sun” folgt mit “The Sea” der nächste Teil von dem, was vermutlich eine mehrteilige elementare Meditation werden soll. Man muss dem Album zugutehalten, dass sein Sound wirklich extrem gut geraten ist. Die Produktion ist druckvoll und von epischer Breite. Vergleiche mit den Klangpanoramen von Elder drängen sich auf. Sechs Stücke, mit einer Ausnahme stramme 10-Minüter lassen immanent ein Progrockepos vermuten. Leider werden die langen Songs jedoch schnell langweilig. Besonders der ärgerliche Opener “Vero” ergeht sich in nervtötenden Variationen ein und desselben Akkordschemas. Es sind die kürzeren Stücke wie “Blood Leave A Trail”, die das Album interessant machen könnten, aber zu viel wohlfeiles Gitarren-Kleinklein und unentschiedenes Session-Material macht “The Sea” über lange Strecken monoton, und das mutmaßlich nicht gewollt. Ein Stück wie “Hydrophobi”a, das zur Hälfte aus Gitarrensolo besteht, bevor es schließlich kurzzeitig in schmissigen QOTSA-Boogie verfällt, wäre genau anders herum ein Kracher. Wahrscheinlich hat sich die Band ein paar Mal zu oft durch den Pink-Floyd-Backkatalog gehört. Ein Klassiker wie “Set The Controls For The Heart Of The Sun”, und das sollte zur Regel gemacht werden, kann nur von Syd Barrett gespielt werden. “84 Days” bleibt daher ein lahmes Zitat, aus dem sich die Band nur durch den beherzten Tritt auf den Verzerrer befreien kann. Am Ende bleibt eine sehr überschaubare Anzahl von Songs, aber eine Menge Gedudel.