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    Somebody's Child
    Somebody's Child

    VÖ: 03.02.2023 | Label: Frenchkiss/Bertus
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 359
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    Somebody's Child - Somebody's Child

    Warum um den heißen Porridge herumreden? Mit Cian Godfrey alias Somebody’s Child hat Irland jetzt ein Pendant zu Sam Fender. Na ja, fast.

    Der Vergleich liegt einfach zu nahe. Da sind die treibenden, hymnischen Gitarrenstücke. Da ist der durchdringende Tenor, der Verletzlichkeit und Dringlichkeit transportiert und gerne von der Bergspitze in den Wind ruft, metaphorisch gesprochen. Da ist die Jugend, das Herz auf der Zunge, ein Gefühl von Vernachlässigung durch „die da oben“ und der offene Umgang mit Themen wie psychischer Gesundheit. Da sind Musikvideos mit Impressionen aus der Working Class und von den waghalsigen Freizeitaktivitäten junger Männer. Anders als Sam Fender holt Godfrey auf seinem Debüt jedoch nicht zum sozialkritischen Rundumschlag aus. Der Mittzwanziger aus Dublin ist kein Klassenkämpfer. Er konzentriert sich mehr auf seine Gefühlswelt und sein Selbstverständnis und bricht sich dabei, ähnlich wie der britische Kollege, keinen lyrischen Zacken aus der Krone. “I want to be my own man/ I will not try to sell my life away”, verkündet Godfrey in “Sell Out” zu einer griffigen Schleife aus Achtelnoten und schmissigen Powerchords, bestäubt mit zartem Synthie-Schimmer. Noch eine Abweichung: In Godfreys musikalischer DNA steckt weniger Bruce Springsteen und mehr Indierock der Mitt- bis Spät-2000er. Doch die packenden, Pathos-geladenen Melodien fegen derlei Differenzen hinweg. Im Backstage von Glastonbury könnten sich der Ire und der Brite schon bald über den Weg laufen.

    Das steckt drin: Sam Fender, Kings of Leon, Maximo Park