Wer sie kennt, der hat sie gern. Keine Band klingt wie sie, niemand sonst verbindet getragene Melancholie mit derart vertrackten Grundideen, kontrollierten Ausbrüchen und einem fortwährenden Fluss der Stimmungen. Auf “Moleskine” mehr denn je: Der Noise wurde rausgedreht, geschieht jetzt nicht mehr als stilbildendes Element, sondern mehr als immer wieder aufkeimender Wuttropfen, als Ablassventil für den kurzen, brutalen Moment zwischendurch. An seine Stelle rückte ein tief versunkenes Zelebrieren abstruser Schönheit,
eine nachdenkliche Traurigkeit, die schon immer, aber nie so sehr da war. Die Musik gleitet förmlich aus den Boxen, verteilt sich im Raum, ist herzlich ungriffig und doch förmlich greifbar. Und all das, obwohl die Drums eigenwillig holprig um die Ecke denken, die Gitarren immer wieder bestialisch aufkreischen und um die Musik herum ein schrullig geschichtetes Zauberhaus aus Trompeten, Flächen, knisternden Geräuschen und fast Radiohead-artigen Soundkaskaden gezimmert wurde. Es gibt keine Strophen oder Refrains, zumindest keine, die sich irgendwie konkretisieren ließen. Es gibt nur dieses unendliche Fließen, Wachsen und Traurigsein. Und eine Musik, die auf eine zugleich distanzierte und intime Weise fasziniert. Manchmal scheint sie sich fast in ihrer eigenen Introvertiertheit zu verlieren, nur um im nächsten Moment mit lauten Kontrasten zu überwältigen. Ja, man möchte schreien, weil es so intensiv ist. Und nicht mehr loslässt. Wunderschön. Auf eine sehr unerklärliche Weise.
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