Die Wormser Newcomer peilen mit ihrem Neo-Thrash (Zitat) einen marktgerechten Pegel an Crossover-Tauglichkeit an.
Das macht man bereits mit dem fünfminütigen Opener W_Infect klar. Der Sound des Sextetts destilliert sich zu etwa gleichen Teilen aus straighten Metzelriffs, proggig angehauchten Gitarrenläufen, elektronisch groovendem Synthiezauber und Goth-Metal á la Paradise Lost in der Frühphase. Nichts also, was heute noch explizit Crossover-untauglich wäre. Vor dem Hintergrund ihrer musikalischen Vorbilder – namentlich Fear Factory, Soulfly oder Strapping Yound Lad – bieten Somnifere allerdings kaum mehr als frische Regalware, die die Grenzen der Konvention nur ganz selten nach vorne treibt. Eine solche Ausnahme ist der Track Demon, in dem die schon fast ärgerlichen Stimmparallelen von Sänger Ralf zu Fear Factorys Burton C. Bell etwas in den Hintergrund treten und die Band so etwas wie eine Metalhymne mit Popfaktor hervorbringt. Vielleicht ist es auch der gelegentlich ausbrechende RocknRoll-Spirit der beiden Gitarristen, der Somnifere wie in dem Mosh-lastigen The Shock Inside aus ihrem Einheitsbrei herauszieht. Zum Ende des Albums hin legen die Jungs dann mit Salvation noch einmal ein wenig zu, wirken rockiger, authentischer, frischer. Man gebe sich Audioporn also am besten wie jeden anderen Porno – zuerst den Schluss und dann zum Anfang zurückarbeiten.