Alte und neue Horrorpunk-Protagonisten feiern ihre Heydays respektive Helden. Da kommt selbst der Schinkengott persönlich auf die Erde darnieder…
Dass AFI-Sänger Davey Havok eine Leidenschaft für Punk, Goth & Horror im Allgemeinen, Misfits und Samhain im Speziellen hat, überrascht nicht. Schon die letztjährige AFI-Tour mit Danzig und Samhain war für den kleinen Stimmbandquälgeist bestimmt ein Ereignis wie Halloween und Muttermördertag zusammen, und als dann die drei Samhainer Todd Youth, London May und Steve Zing ihn beim Jammen auf die Bühne holten, ward eine neue Band geboren. Wobei die Vokabel neu im Zusammenhang mit dem Sound und Songwriting dieser Platte reichlich deplaziert scheint, man Davey jedoch recht geben muss, wenn er sagt: Were playing a style of music that no one really touches anymore. Klar und oft auch zurecht, denn manche Leichen werden eben mit der Zeit zu unberührbaren Legenden. Aber wenn der Begrabene sich selbst zum Leben erweckt, geht das erstens okay, und zweitens kann sich dann schon niemand beschweren, dass der Wiedergänger kein topmodisches Outfit trägt. Highlights? Doch, gibt es: Der abersowasvon-Old-School-Opener Of Power ist genauso simpel wie eingängig, Michael hingegen eine spooky Hymne, wie man sie lang, zu lang nicht mehr gehört hat. Kein Wunder also, dass Danzig himself seinen Segen in Form einer Orgel- und Gitarreneinlage gab. Welche ist besser, Earth A.D. oder Unholy Terror? Son Of Sam können, wollen, und – wenn wir ehrlich sind – sollen sich nicht entscheiden. Ertappt im Hellen: Songs From The Earth ist eine Platte der Gesten, nicht der Taten.