Sondre Lerche debütiert mit feinen Melodien und einer Art zu singen, die an Stephen Malkmus und Pavement erinnert.
Der geade 19jährige ist in seiner Heimat Norwegen sowas wie ein musikalisches Wunderkind, das schon mit 14 eigene Songs schrieb und in Clubs auftrat, die er noch lange nicht hätte besuchen dürfen. Nach zwei erfolgreichen EPs kommt nun “Faces Down”. Sondres jugendliches Alter merkt man der Platte keine Sekunde lang an. Sie bietet folkige Popsongs, die streckenweise an Beck erinnern, wie den Opener “Dead Passengers” mit sexy Mädchenchor und Big Band-Feeling. Schön auch “You Know So Well” mit wunderschönen Streichern, arrangiert von Sondres großem Idol Sean O`Hagan von den High Llamas. Am großartigsten ist jedoch “Side Two”, wo sich unser jugendlicher Held auf akustische Gitarre und Gesang beschränkt, und man sich positiv an Jeff Buckley erinnert fühlt. Das ist Musik, die einem wirklich nahe geht, immer mit einem optimistischen Unterton trotz der oftmals tragischen Texte, denen man dann doch manchmal die Jugend des Verfassers anmerkt: “It`s the chemistry and the things we shouldn`t do / I am nothing without you” heißt es in “Virtue And Wine”. Naja. Trotzdem ein beeindruckender Erstling, der einen auf hoffen läßt.