Eigentlich dachte ich, dass ich mich nie wieder ins Tal des Leidens begeben würde. Ich dachte, ich würde alle diese Will Oldhams, Bill Callahans oder wie sie auch immer heißen, einfach sich selbst überlassen. Das dachte ich bis genau jetzt. Denn hier am Rechner erwischt mich das neue Songs: Ohia-Album doch ziemlich kalt. Jason Molinas Stimme ist nämlich eine der ganz Besonderen. Ähnlich wie Palace nur über Wills Leiern und Smog nur über Bills nasalen Sprechgesang funktioniert, ist auch Songs: Ohia eigentlich nur Jasons Stimme. Das 1997 erschienene, selbstbetitelte Debüt auf Secretly Canadian ist bestimmt eine der schönsten Platten der gesamten Neo-Country-Folk-(Whatever!)Bewegung der letzen Jahre. Eine spröde Trockenheit, die hauptsächlich aus der äußerst sparsamen Instrumentierung resultiert, war mir in dieser Form noch nie untergekommen. Es schien, als ob selbst die äußerst reduzierte Gitarre vor der Stimme zurückweichen würde, bis diese schließlich alleine zurück blieb. Der zweite Longplayer “Impala” fiel leider ab: Durch eine breitere Instrumentierung waren Songs: Ohia zu einer Band geworden, und dies hatte zur Folge, dass der Gesang etwas in den Hintergrund geriet. Enttäuscht wandte ich mich ab, bis ich heute vor meinem Rechner sitze und merke, wie die Gitarre wieder zurückweicht vor dieser Stimme…
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