Regensburger Hausmannskost: LoFi-Trash-Pop und direkt aus der guten Stube brühwarm serviert
Sonny Jim ist die neueste Entdeckung des Sportfreunde Stiller-Labels `Blickpunkt Pop`, und ähnlich wie die Münchner haben die Regensburger eine Faible für elektronische Instrumente und die Spielereien, die sich damit fabrizieren lassen. Und wenn es auch nur so klingt als ob: Sonny Jim lieben Experimente mit digitalen Geräten und den möglichst unkonventionellen, unbedarften Umgang mit Songs. Dilettantismus und Unvollkommenheit sind das Gebot der Stunde. Der schnoddrig-schiefe, von feuchten Jugenherbergs-Sehnsüchten durchnässte Gesang nimmt man wie den anderen “Electronic Shit” im Wohnzimmer auf. Da kann man den Freunden auch gleich Kaffee und lauwarmen Kuchen zu den britpoppigen Melodien, halbgaren Breakbeats und Schrammel-Gitarren auf Zimmerlautstärke reichen. Und danach dann Blur und Air hören und den Rest des Nachmittags vor Langeweile umkommen. Ist ja eh nichts los hier, dann können wir wenigstens cool rumhängen (“Hanging Around”), rauchen und uns in gepflegter The Verve-“Tristesse” ergehen. Im Ansatz ist das okay, es kommen sicher aber auch bessere Zeiten.