Sonos Debüt will futuristisch sein und der Zukunft des Elektropops die Richtung weisen. Die Hindernisse dabei sind bisweilen Langweile und meistens Sterilität.
Zugegeben: Das eingängige `2000 Guns`, das housige `Keep Control` und das lässige `Blame` sind coole Nummern zum gepflegten Popowackeln, Gin-Trinken und Dandy spielen. Es ist die Art von Musik, die für das richtige Ambiente in progressiven Clubs und hippen, teuren Boutiquen sorgt. Die restlichen Stücke des Albums allerdings machen aus der Coolness eine klinische Kühle und gehen über zur epischen Ruhe. In günstigen Momenten stören die sanften Beats nicht, in ungünstigen langweilt man sich. Etwa dann, wenn das Hamburger Trio mit minutenlangen, sphärischen Klangeskapaden aufwartet (`Gods Town`). Auch den Briten wollen Sono es nachmachen: `Movin On` erinnert an einen sparsamen Versuch, wie Leftfield zu klingen. In `Red Sky` soll es laut Titel und Text wohl um Romantik oder Wärme gehen. Tut es aber irgendwie nicht: Die Stimme von Lennart A. Salomon erscheint dünn, die labberigen Bongo-Beats und tief-tönenden Streicher schaffen kein wohliges Gefühl. Richtig unbehaglich wird es, wenn man zum Ende hin an die Elektro-Sounds der Achtziger erinnert wird. Bezogen auf die momentanen Neuauflagen von Hits aus jenem Jahrzehnt liegen Sono damit sogar beinahe im Trend. Allerdings nur beinahe, weil `Solid State` wemauchimmerseidank nie derartige Tiefen erreicht. Nur – ob die Platte das über den Durchschnitt hievt?