Sons Of Jim Wayne
Best Make Up Is A Smile
Text: Andreas Kohl
Und das ist auch gut so. Denn nichts würde dieses neuerliche Meisterwerk der Sons Of Jim Wayne mehr entzaubern als übermäßige Analyse. Es ist wie mit Schokolade: Wenn man Appetit darauf hat, kann man ein Snickers in sich reinstopfen und sich danach darüber ärgern, oder man genießt bewusst und kauft eine gute Tafel mit Kakao-Anteil über 70 Prozent. Mit der verzieht man sich auf eine Parkbank und lässt jedes Stückchen langsam auf der Zunge zergehen. “Best Make Up Is Smile” ist solch eine Genuss-Platte, das Gegenteil von musikalischem Junk Food. Traditionen aus Bluegrass, Cajun und Folk werden hier mit einer Hingabe gelebt und verarbeitet, dass sich das Gros der selbsternannten Genre-Bewahrer aus Nashville vor Scham in die hinterste Ecke der Gosse zurückziehen müsste. Und auch wenn man beim Lesen der Gästeliste vor Freude immer wieder in Aahs und Oohs ausbricht (u.a. Jason Loewenstein/Sebadoh, Chris Colbourn/ Buffalo Tom, Martin und Hakon von Motorpsycho) brauchen Stefan Kullik und Bernd Uebelhöde dieses Namedropping eigentlich nicht. Weil die Liebe, die die beiden in ihre Platten stecken, schon vollkommen ausreicht. Der Frühling gehört den Sons Of Jim Wayne.