Sons Of Morpheus
The Wooden House Session
Text: Michael Setzer
Macht auch nichts, wenn das dann manchmal ein bisschen wie von den Queens Of The Stone Age entliehen wirkt. Es gibt weit schlimmere Pfandleihanstalten und kaum eine, in der die Hits zielstrebiger rausgeballert werden. Wenn Sons Of Morpheus etwa in “Nowhere To Go” oder “Paranoid Reptiloid” die Schrauben andrehen, dann kommt das Ergebnis mit ähnlicher Lückendichte wie “Rated R” zum Ergebnis. Etwas verschroben, aber gut im Herzen und ohne Gegockel. Den größten Sprung möchte man da dem singenden Gitarristen Manuel Bissig attestieren, der auf dem Vorgänger “Nemesis” noch wie einer wirkte, der eben singt, das aber nicht allzu gerne macht. Also, weil halt einer singen muss, und wir hier schließlich nicht im Post-Rock-Geschäft sind. Mittlerweile rennt er mit Charisma und ordentlich Lust vorne weg und statt ausufernden Blueszeugs gibt’s in der, äh, Gitarrenabteilung auch noch ordentlich Wucht und Entschlossenheit im Songwriting. Humor hat das Trio aus Basel auch noch: “Slave” bekommt den Klammerkommentar “(Never Ending Version)” und das ist bei über 13 Minuten nur ein bisschen gelogen. Geschenkt, dass sie da dann doch wieder so viel “zocken”, dass sie auf halber Strecke die geilen Melodien vergessen und auch diesen fantastischen Refrain, den sie durchaus ein paar Runden länger hätten spielen können. Und dann noch der Irrsinn, dass ausgerechnet die Spaghetti-Western-Hommage “Doomed Cowboy” gerne viel länger hätte sein können. Wie man’s macht, ist es halt verkehrt.