Das Runaway Train”-Syndrom werden sie nicht mehr los. Seit dem Release von Grave Dancers Union” basteln Soul Asylum beharrlich an ihrem Ruf, die Smokie der Neunziger zu sein. War Let Your Dim Light Shine” aus dem Jahre 1995 schon nur noch ein Schatten vergangener ruhmreicher Tage, so plätschert Candy From A Stranger” noch belangloser dahin. Es ist mir absolut unklar, wo die Mannen um Frontmann David Pirner überhaupt hin wollen. Zu soft, um von Rockfans noch wahrgenommen zu werden, zu altbacken, um die Pop-Front aufzurollen, und zu unspektakulär, um überhaupt noch ernstgenommen zu werden. Zeigte sich David Pirner vom Erfolg des Runaway Trains” bereits 1995 schon genervt, so zieht er daraus aber keine Konsequenzen. Im Gegenteil, die momentane Formkurve des Seelen-Asyls neigt sich deutlich nach unten. Leider fehlen den Songs von Soul Asylum 1998 sowohl die Mainstream-Hitqualitäten als auch innovatives Potential für den Alternative-Rock-Bereich. Lediglich Pirners Stimme rettet die müde Vorstellung der Lieder in halbwegs hinnehmbare Bahnen hinüber. Dennoch: Insgesamt ein lahmer Zock.
weitere Platten
Delayed Reaction
VÖ: 17.07.2012
The Silver Lining
VÖ: 14.07.2006
The Daddy Of Them All
VÖ: 01.01.1900