Obwohl sich die Space Monkeys als Kinder der Acid-House-Revolution von 1988 verstehen, wollen sie Band-Konzept und Gitarren nicht aufgeben. Einen ähnlichen Ansatz verfolgten um 1990 Bands wie die Stone Roses, Happy Mondays oder die frühen Charlatans. Auch wenn ich mich zuweilen an weniger begnadete Vertreter dieses Genres wie EMF erinnert fühle, klingt die Wiederaufnahme dieser Idee in Gestalt der Space Monkeys nicht unattraktiv. Der vorwärtsdrängende, aufgeregte Habitus, den man gemeinhin Dance-Music zuschreibt, wird hier in einen Rock/Pop-Kontext übersetzt, ohne dabei in die Crossover-Falle zu tappen. Deutlich hörbar ist das Anliegen, unbedingt modern klingen zu wollen: Während der Sänger Agitation betreibt, läuft im Hintergrund ein Soundtrack aus Samples, Scratching und Beats. Textlich grenzt man sich von den 60ern ab, um sich von Beatles-Jüngern wie Oasis zu distanzieren; nichtsdestotrotz setzen sich in der zweiten Hälfte des Albums traditionellere Klänge durch. Leider klafft bei dieser generell unverbrauchten und undogmatischen Platte nicht nur eine Lücke zwischen zwei relativ unverbundenen Stilen, sondern auch zwischen Anspruch und Ausführung.
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