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    Southerly
    Youth

    VÖ: 02.09.2011 | Label: Arctic Rodeo
    Text: Philip Henke
    7 / 12
    Southerly - Youth

    Krist Krueger alias Southerly legt mit Youth ein hypnotisch-verträumtes Folk-Noise-Pop-Konzeptalbum vor. Dass es ein paar Längen hat, ist da höchstens ein Luxusproblem.

    Zugegeben, dem inhaltlichen Konzept der Platte entspricht Krueger musikalisch nur bedingt. Um die Jugend geht es, aber offenbar eher aus der Perspektive eines reflektierenden Erwachsenen als mitten aus dem Geschehen: Auf Youth geht es oft melancholischer zu, als der unbekümmerte Geist der Jugend gemeinhin wahrgenommen wird. Niederschmetternd wird es jedoch nie, denn meistens befinden sich die Songs irgendwo zwischen Nachdenklichkeit und Hoffnung. Ein bisschen zäh wird es nur, wenn etwa der Titelsong scheinbar endlos in einer Wartestellung aus zwei Gitarrenakkorden und einer simplen Melodie verharrt, bis das einsetzende Schlagzeug ihn endlich erlöst. Am besten funktioniert Kruegers Hypnoserezept, wenn sich in die Mantra-Parts kleine Variationen des jeweiligen Themas einschleichen. So fängt Sacrifice halbwegs spärlich instrumentiert mit akustischer Gitarre und E-Piano an, bevor eine heftig verzerrte Gitarre dem letzten Refrain eine unerwartete Schwere verleiht. Referenzen findet man hier nur schwer – gelegentlich blitzt in dem sonoren Gesang ein wenig The National auf, an anderer Stelle erinnert die tranceartige Instrumentalbegleitung an Atlantic/Pacific. Einen Querverweis anderer Art liefert Krueger in Do We Believe? selbst: „Do we believe/ Imagine no heaven/ Do we believe/ Imagine no religion too“. Der Zweifel an John Lennons Imagine-Utopie beschreibt vielleicht am besten den Übergangszustand der Jugend, bevor im letzten Song deren Ende verkündet wird: It’s The End Of Adolescence. Scheiße auch.

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