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    Spearmint
    My Missing Days

    VÖ: 15.09.2003 | Label: Apricot/EFA
    Text: Laura Scheiter
    9 / 12

    Gibt es Britpop eigentlich noch? Sicher nicht mehr so, wie es ihn in den 90ern gab, aber wenn er heute so klingt wie Spearmint, ist es gut um ihn bestellt.

    Wenn eine Band namens Spearmint schlau sein will, dann klingt sie erfrischend und nicht zäh. Und wenn sie ganz helle sein will, dann bringt sie rechtzeitig zum Herbstbeginn eine Platte wie diese raus, die vor Melancholie und Romantik trieft wie ein Brite im Londoner Regen. Besonders kreativ zeigt sich das Quintett von der Insel in der Songreihenfolge: Das erste Stück heißt “A Happy Ending”, das letzte “The Start Of It All” und dazwischen passen viele Gedanken und Geschichten vom und übers Leben und dessen Sinn. So ist “My Missing Days” oft nachdenklich und manchmal traurig, hängt aber zum Glück nicht nur Geigen in den Himmel (“Giving It Away”), sondern beglückt auch mit seelenvollen Songs (“Don’t Get Me Started”) inklusive Sprechgesang und intelligenten Texten. Das ist so charismatischer Pop wie ihn Blur oder Pulp irgendwann in den 90ern gemacht haben, oder wie er vor einiger Zeit von Embrace oder den schwedischen Eskobar kam. Das ist alles noch nicht besonders, in seiner charmant umgesetzten Nachdenklichkeit aber trotzdem eine Wohltat für den Hörer. Und obwohl Sänger Shirley Lee mehr Fragen stellt als Antworten gibt, hat er unter der Last seiner Melancholie so nette Weisheiten versteckt wie “as long as you stick to what you believe in everything will come to you”. Die genannten Embrace sagen “Happiness will get you in the end”. Und so ist das auch mit Spearmint.

    weitere Platten

    A Week Away

    VÖ: 29.01.2010

    Paris In A Bottle

    VÖ: 11.08.2006