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    Spektr
    Cypher

    VÖ: 08.02.2013 | Label: Agonia/Soulfood
    Text: Oliver Uschmann
    5 / 12
    Spektr - Cypher

    Hehre Ziele. “Cypher” soll „die transzendentale Abschrift des am meisten versiegelten Okkultismus im Audioformat“ sein.

    Beim Hören fragt man sich, was die zwei Männer hinter Spektr eigentlich beruflich machen. Nicht, dass sie keinen instrumentalen Black Metal könnten. Als Mensch ohne übertriebene Todessehnsucht und mit gemäßigtem Masochismus-Bedürfnis überlegt man lediglich, wovon „Krig“ und „Hth“ (so nennen sich die Eminenzen) leben, während sie sechs Jahre lang eine Platte aufnehmen, die weltweit womöglich nur dreistellig Käufer finden kann. “Cypher” manövriert zwischen Ambientpassagen und Ausbrüchen mit klassischen Blastbeats und Lärmteppich durch eine Landschaft, die mit „schwarz“ falsch beschrieben wäre. Sie ist grau. Aschgrau. Metallisch mit abgeblätterter Deckfarbe. Das Problem ist, dass die wenigen Bewohner dieses depressiven bis unheimlichen Landes keinen Bass kennen. Keine Tiefen. Keinen Klang, der über die staubtrockene Pappigkeit verwehter Kartonreste hinausginge. Das ist natürlich Absicht, wie wir alle wissen, Black Metal will es so, sogar Wikipedia weiß das, „die Gitarren werden zur Differenzierung vom Death Metal kaum bis gar nicht tiefer gestimmt“, steht da, die kakophonische Monotonie wiederum führe zu den Zuständen von Hypnose, Trance und gar Nahtoderfahrung, die die Anhänger der Nische anstreben. Mag sein, dass es jahrelange entsprechende Hörgewohnheiten braucht, damit diese Rechnung aufgeht. Die überaus tiefer gestimmten Bereiche von Drone, Doom und schwergängigem Postrock können diese Zustände auch bei weniger Training erzeugen. Ungeübten bleibt dieser trockene Brocken so schwer im Hals stecken, dass die Todesnähe eher durch Atemnot bewirkt wird.