Spiders
Sharp Objects

Es wäre unfair, das schwedische Quartett auf schmissigen Stratocaster-Rock zu reduzieren, der in den Gitarrensounds der 70er wurzelt. Aber als Tanzfläche nutzen Spiders auf “Sharp Objects” genau das: knackigen Dreiminuten-Rock’n’Roll, der zur ersten Hookline findet, bevor der Schaum vom Bier ist.
Sängerin Ann-Sofie Hoyles turnt behände auf der Blues-Tonleiter herum und findet dabei immer die goldene Mitte zwischen Rotz und anschmiegsamem Crooning. In “Valentines” brilliert das Quartett mit einer feinen Surfrock-Ballade, auf der die Mundharmonika eine Extraportion Sirup ausgießt.
Weil den Schweden dieser Blumenkind-Spirit zu gefallen scheint, machen sie im Uptempo-Schritt von “Life Mission” gleich damit weiter. Gitarrist John Hoyles hat den Gain-Regler seines Verstärkers gut im Griff und jongliert trickreich mit verschiedenen Sounds aus drei Jahrzehnten Rock’n’Roll-Geschichte. In “Fun In The Sun” traut sich die Band auf dem historischen Zeitstrahl kurz in den New Wave der 80er, macht aber schnell wieder kehrt in die goldenen Jahre des Gitarrenrock. Drummer Ricard Harryson und Bassist Olle Griphammar bringen für jede dieser Soundtexturen die richtigen Rhythmusideen mit. Genial einfach: die ikonischen ersten acht Lead-Takte von “Would You Miss Me” und “Love Yourself To Death”.
Das steckt drin: Blues Pills, Dictator Ship, The Faces