“Indierock hat ein paar Probleme”, meinte Ex-Supergrass-Sänger Gaz Coombes kürzlich in einem Interview. Es fehle eine Band, die so sehr mit sich selbst beschäftigt sei, dass sie keine Zeit habe, Gedanken an Erfolg zu verschwenden. Vielleicht hat er recht, dann jedenfalls dürften Spielbergs seine Band sein. Musikalisch klingt das Trio, als würde es seine gesamte Freizeit auf möglichst viel Gerümpel, Krach und bedingungslose Leidenschaft verwetten. Zu hören war das schon 2018 auf der Debüt-EP “Distant Star”, auf der die Norweger fünf laute, ungestüme Songs zwischen Japandroids und And You Will Know Us By The Trail Of Dead mit der Welt teilten. Zwei von ihnen, “We Are All Going To Die” und der Titeltrack, sind auch auf “This Is Not The End” zu finden. Ersterer leiht sich sein nervös strampelndes Schlagzeug und die fröhlich schrammelnden Gitarren bei den Japandroids, dazu schreit Sänger Mads Baklien so sehnsüchtig dazwischen, dass der Song auch an Beach Slang erinnert. “Distant Star” baut über euphorischen Gesang, fuzzige Gitarren und einen reduzierten C-Teil eine schöne Spannung auf, hätte auf den Synthie-Schmarrn am Ende aber getrost verzichten können. Dafür lassen sich Songs wie “Five On It”, “You All Look Like Giants” und “Bad Friend” von melodischen Hardcore-Punk-Elementen aufmischen. Dass Spielbergs auch leise können, zeigen sie im fast instrumentalen, ironischen “McDonalds (Please Don’t Fuck Up My Order)” und “Sleeper”, einem angenehmen Ruhepool zwischen all dem großartigen Krach.