Denn der Vorstadtbezirk im Nordosten von Oslo, in dem Sänger und Gitarrist Mads Maklien und Bassist Stian Brennskag aufgewachsen sind, hat die beiden offenbar nicht nur geprägt, sondern stark traumatisiert. Spielbergs schleppen ihre Vergangenheit mit sich herum, deshalb handelt ihr zweites Album von dem Gefühl, dass es keinen Ausweg mehr gibt. “Man beschäftigt sich mit Problemen in seinem Kopf und manchmal möchte man alles hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen. Aber das kann man nicht.”, sagt Maklien. Trotzdem klingen die zwölf Songs sehr befreit: Der Opener “The New Year’s Resolution” stolpert ungestüm vorwärts, das leicht fuzzige “When They Come For Me” hat einen charmanten Refrain
und “Brother Of Mine” punktet mit schnellem Tempo und vielen Akkordwechseln. Spielbergs schmücken ihren krachenden Indierock mit etlichen Rückkopplungen, Geräuschen und Keyboards. Das ist manchmal etwas zu viel, selbst die Instrumental-Ballade “Goodbye” sorgt für keinen Ausgleich. Im Gegenteil: Sie wirkt fehl am Platz. Das fast achtminütige “You Can Be Yourself With Me” macht auch keinen besseren Job: Der Song beginnt akustisch und brodelt nach zwei Minuten langsam auf, verliert sich dann aber in fiependen und langen Instrumental-Parts. “Can you repair me baby/ Really think that you could”, singt Maklien dazu. Okay, wer sagt’s ihm?
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