Nach Jug Fulla Sun zeigt Meister Scott Weinrich dem staunenden Stoner-Nachwuchs ein weiteres Mal, dass man aus Aluminium eben keinen Vorschlaghammer schmieden kann.
Keine Ahnung, ob man zu solcher Heaviness einfach die Körperfülle und nunmehr zwanzigjährige Erfahrung braucht, die Ex-St.Vitus und Obsessed-Mastermind Wino vorzuweisen hat. Ich weiß nur, dass dies hier die absolute Quintessenz von ausgereiftem Doomrock ist, und ich kann wirklich nicht mehr zählen, wie viele ähnlich klingen wollende Elaborate ich mir in den letzten Monaten mehr oder minder gelangweilt zu Gemüte geführt habe. Da kommt diese Scheibe hier erlösend wie eine lang ersehnte Katharsis daher. Furztrocken instrumentiert und genau so treffend produziert von Chris Kozlowski und Fugazi-Basser Joe Lally, dem auch das Label gehört, beschränkt sich Elusive Truth auf das Elementare, statt mit Riffgewalt um jeden Preis eine Wall of Sound zu erzeugen. Einzig das unpassend hektische Uptempo-Instrumental Outlaw Wizard kann mich so ganz und gar nicht kicken, aber zum Glück ist das auch schnell wieder vorbei. Das Negativste, was man über dieses Masterpiece sagen könnte, ist, dass es halt genau wie eine alte Black Sabbath-Platte klingt. Stimmt schon, na und? Diese Erhabenheit, dieser unbeirrbare sture Starrsinn, diese felsenhafte Standfestigkeit beeindrucken mich einfach zutiefst. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich heute morgen Blut spenden war und mich aufgrund des fehlenden halben Liters ein wenig mellow fühle. Aber diese Ausrede akzeptiere ich andererseits auch nicht wirklich. Dies ist True Doom, baby, stripped down to the bars. Can you dig it? I hope you can!
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Jug Fulla Sun
VÖ: 01.01.1999