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    Spiritual Beggars
    Earth Blues

    VÖ: 12.04.2013 | Label: Insideout/EMI
    Text:
    6 / 12
    Spiritual Beggars - Earth Blues

    Den 70s-verliebten Schweden könnte der Retrorock-Zeitgeist diesmal in die Hände spielen. Können Spiritual Beggars die Steilvorlage nutzen?

    Bands, die an den Sound der goldenen Rockmusik-Ära erinnern, erleben gerade einen berechtigten Hype. Graveyard, Orchid, Rival Sons oder Kadavar verwalten das Erbe von Sabbath, Zeppelin, Hawkwind oder auch Roky Erickson mit Stil und spürbarem Enthusiasmus. Spiritual Beggars um Michael Ammot, den ehemaligen Gitarristen der Grindcore-Vorreiter Carcass, pflegen schon seit fast 20 Jahren ihre musikalische Liebe zu den 70ern, bis auf eine kurze Phase im Zuge des Stoner-Rock-Hypes um die Jahrtausendwende allerdings eher auf mediokrem Erfolgsniveau. Nun könnte der Trend sie eingeholt haben: Deep-Purple-Orgeln, Uriah-Heep-Epik, Black-Sabbath-Grooves und passionierter Heldentenor werden auf “Earth Blues” lehrbuchmäßig verquickt und gewinnen durch ruhige, an die Scorpions der Uli-Roth-Ära erinnernde Parts an Dynamik. Leider muss man aber auch feststellen, dass hier oft zu viel Lehrbuch im Spiel ist. Denn was nach Räucherstäbchen duften soll, verströmt oft den sterilen Linoleum-Geruch von Musikschulräumen. Jeder in dieser Allstar-Besetzung ist ein Meister am Instrument, was Spiritual Beggars aber fehlt, ist Lässigkeit, der dreckige Fuzz, ein Funken Selbstironie und die unterschwellige Liebe zum Folk, die eine Band wie Graveyard so unwiderstehlich macht. Hier ist vieles breitbeinige Pose, gekrönt von – freundlich formuliert – zweckorientierten Texten, in denen sich „emotion“ auf „devotion“ und „head“ auf „dead“ reimt. Vorgetragen werden sie von einem Sänger, der wie eine Mischung aus Ian Astbury (The Cult), David Byron (Uriah Heep) und Ronnie James Dio klingt, ohne deren Soul zu besitzen.

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