Eher nach einem klassischen Freizeit-Jam, nach einem Nebenprojekt zum Ausprobieren. Kein Wunder, schließlich spielt keines der fünf Bandmitglieder ausschließlich bei Spiritual Beggars. Insbesondere der griechisch-schwedische Sänger-Neuzugang Apollo Papathanasio scheint den Urlaub von seiner Power-Metal-Stammformation Firewind zu genießen: In Lost In Yesterday gibt er zu schwer benebeltem Sabbath-Doom pflichtbewusst den Ozzy Osbourne, was allerdings dort und überhaupt auf dem ganzen Album eher nach Chris Cornell bei Audioslave klingt. Im gekonnt verhuschten, wenngleich klischeebeladenen Balladen-Mantra Spirit Of The Wind wiederum versucht er sich am anderen großen Sabbath-Sänger Dio.
Die wesentliche Neuerung neben dem guten Dutzend druckvoller Hard-, Stoner- und Bluesrock-Nuancen aber ist der gemäßigte Power-Metal, der mit Papathanasio Einzug hält. Das fängt beim schwedisch gestempelten Kopfstimmen-Rock von Coming Home an, setzt sich über das kühle, aber hochmelodisch voranschreitende Heavy-Metal-Riff von Concrete Horizon fort und endet damit, dass Amott auch noch dort ein Metal-Solo spielt, wo keines hingehört. Spaß macht das irgendwie, zu einer Einheit finden die Stücke jedoch nicht. Da kann die zweite Kitsch-Ballade des Albums, The Road Less Travelled, noch so gnadenlos Barry-Manilow-mäßig daherkommen – sie verfügt über etwas, was dem Album in seiner Ausprobierfreude ansonsten eher abgeht: Konsequenz.
weitere Platten
Sunrise To Sundown
VÖ: 18.03.2016
Earth Blues
VÖ: 12.04.2013
Demons
VÖ: 20.06.2005
Ad Astra
VÖ: 03.04.2000
Mantra III
VÖ: 30.11.1999
On Fire
VÖ: 01.01.1900