Spitting Off Tall Buildings
Good Night And Good Luck
Text: Britta Helm
Das ist nun wirklich überraschend. Nicht dass Spitting Off Tall Buildings sich mit diesem Album und nach einer Abschiedstour im Sommer auflösen wollen, wie sie angenehm lakonisch verkünden, sondern wie das dann klingt. War das selbstbetitelte Debüt im Herbst 2005 noch nervig glattgebügelter Radiopunkrock (der trotzdem kaum gespielt wurde) mit auffallend schlichten Texten und mäßigem Tamtam um Schauspielheldin Jana Pallaske und ihren Freund, Gitarristen und Co-Sänger Frank “Paul” Radermacher, sind zumindest die wichtigsten Nebenrollen nun musikalisch besetzt. Kein Wunder, wurde die Platte doch – und das werden sie nicht müde zu betonen – mit Steve Albini in Chicago aufgenommen. Der ließ, wie so oft, die Band einfach machen und hielt sich in Sachen Produktion so weit zurück, dass das Ergebnis nur noch wenig mit seinem Vorgänger gemein hat. Die Songs selbst sind ein wenig ausgereifter, wenn auch lange nicht perfekt, die Texte gehen immer noch kaum je über ein “You’re making me happy like my favourite song” hinaus – doch im derzeit so hippen Gewand der Neunziger irgendwo zwischen Punk, Grunge und Indierock bekommen sie eine neue Qualität. Team Dresch schlägt Die Happy. Großartig ist das noch nicht, aber interessant, und es hätte ein spannender Anfang sein können.
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dto.
VÖ: 30.09.2005