Gut, wenn man sich als Labelchef gleich selbst signen und mit einem der hübschesten Albumartworks des Jahres versorgen kann, und immerhin ein schwacher Trost dafür, dass es für den Isis-Frontmann seither nie wieder etwas so Großes gab. So klingen Split Cranium also, nach einer (sehr) wütenden Trostband, auch wenn seine neuen finnischen Kollegen (Jukka Kröger, Samae Koskinen alias Steel Mammoth und Jussi Lehtisalo von Circle) ihre Hauptbands noch haben. “Split Cranium” ist nur deshalb 25 Minuten lang, weil der letzte Song, der achte, fast ein Viertel davon schluckt. Der Rest ist schneller, schmutziger, mies gelaunter Crustpunk mit viel düsterem Metal um die Handgelenke, genau das eben, was man spielt, wenn man nach 13 Jahren von einem schwarzen Loch ausgespuckt wurde. “Blossoms From Boils” zeigt schön, dass man sich dabei vor lauter Klopperei nicht langweilen muss. Der Song fängt an als kleines altmodisches Hardcorestück, Turner zieht aber jedes flotte Gegrunze zum Schluss noch eine halbe Oktave runter Richtung Metal und stürzt sich und Band schließlich vom rhythmischen Mittelteil ansatzlos in den Stadion-Gruselrock. Dass man mal wieder kein Wort versteht, ist nicht so schlimm, Titel wie “Little Brother”, Tiny Me” oder “Black Blinding Plague” stehen eigentlich ganz gut für sich und Split Cranium dann hoffentlich auch bald auf der nächstbesten zwielichtigen Bühne. Punktabzug gibt es nur dafür, dass Aaron Turner hier ausnahmsweise nichts Neues erfindet, ansonsten haben wir nichts zu meckern.
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Im The Devil And Im OK
VÖ: 25.05.2018