Spoiler pflügen über den Stoner-, Grunge- und 70s-Acker der Gitarrenhistorie. Gut gemacht, am Ende aber so originell wie das Stars`n`Flames-Cover-Artwork.
Spoiler wähnen sich im Gesterntag, als der Stoner statt im Proberaum noch bedröhnt unterm Sofa lag. Dabei hoffen sie wahrscheinlich auf das schlechte Gedächtnis der spät geborenen Gitarrenjünger – Soundgarden sind schließlich nun auch schon seit fünf Jahren Geschichte, da kann es doch nicht groß auffallen, wenn man sich ein paar Songideen und Strukturen ausborgt. Und da die ersten zwei Masters Of Reality-Alben inzwischen auch nicht mehr so leicht aufzutreiben sind, bekommt “Mud`n`Glitter” auch hier einen Schub Inspiration verabreicht. Hinzu kommen dezente Old School Metal-Anleihen, Monster Magnet ohne Psychedelik, plus diese spezielle Art von Stoner-Rock, die gut ins Ohr geht, dort aber partout nicht verweilen will. Spoiler gefallen und machen ihre Sache im Prinzip ganz okay (von der im bollerigen H-Blockx-Style verwursteten “The One That I Want”-Coverversion mal abgesehen) und legen mit “Mud`n`Glitter” ein Album vor, das zum Großteil ordentlich rockt und die richtigen Knöpfe drückt, am Ende des Tages aber zu oberflächlich und gesichtslos gestrickt ist, um bleibendere Eindrücke zu hinterlassen. Viel Schein, wenig Sein.
weitere Platten
The Return Of King Sonic
VÖ: 12.07.2004