Mick Jagger, Black Keys, ZZ Top. In einer anderen Welt wären das die Typen, mit denen Britt Daniel rumhängt, nachdem er sich gerade wieder ein Gürteltier zum Frühstück gegrillt hat. Es ist keine Beleidigung, wenn man sagt, dass der Rock’n’Roll für Spoon circa 1972 seinen Höhepunkt erreicht hat und seitdem ganz generell etwas ist, das man eher perfektioniert als weiterdenkt. Dass die Texaner mit ihrem sehnigen Swagger seit 25 Jahren als Indierock durchgehen, dürfte mittlerweile fast verkaufsschädigend sein. Songs wie “Held” und “The Hardest Cut” sind fast völlig unbeleckt von den musikalischen Brüchen, die Indie-Stubenhocker sonst so schätzen. Stattdessen schnalzen die Gitarren, vibriert der Rhythmus, beißt die Stimme aggressiv zu. Luzifer auf seinem Sofa würde nicht stillsitzen, hätte Spaß an der fettfreien Darbietung, würde wissen wollen, wie es sich mit dem einen Huf tanzen lässt. Damals auf “Gimme Fiction” haben es Spoon mal kurz versucht mit abgedunkelter Atmosphäre, aber dann haben sie gemerkt, dass diese Aura sie eh dauernd umgibt. “Lucifer On The Sofa” ist modern und zeitlos zugleich, nur das mit den Fernfahrern muss man zurücknehmen: Spätestens beim diabolisch entspannten “Astral Jacket” wären die übermüdeten Kerle geliefert.
weitere Platten
Memory Dust
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Lucifer On The Moon
VÖ: 04.11.2022
Everything Hits At Once: The Best Of Spoon
VÖ: 26.07.2019
Hot Thoughts
VÖ: 17.03.2017
They Want My Soul
VÖ: 01.08.2014
Transference
VÖ: 15.01.2010
Ga Ga Ga Ga Ga
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Gimme Fiction
VÖ: 09.05.2005
Kill The Moonlight
VÖ: 02.09.2002
Girls Can Tell
VÖ: 26.02.2001
A Series Of Sneaks
VÖ: 13.07.1998
Telephono
VÖ: 29.04.1996