Chris Davis (früher Six By Seven) hat mit Katty Heath (früher Bent) jemanden gefunden, der seinen Wall-Of-Sound-Gebilden eine angemessen introvertierte Stimme verleiht. Seitdem Bands wie My Bloody Valentine und Boo Radleys das verschlungene Lärmpop-Wurmloch geöffnet haben, ist diese Sparte zu einem eigenen Universum gewachsen. Hier gelten eigene Naturgesetze, jenseits von lapidar terristischen Begriffen wie Trends, Charts oder Fortschritt. Wie ein Wanderkomet taucht die Sparte Shoegazing alle paar Jahre aus ihrem Quadranten auf, nur minimal verändert von einem langen Schweif immer neuer Bands. “Departure” hätte auch vor zwanzig Jahren aufgenommen werden können. Doch Spotlight Kid begehen nicht den genretypischen Fehler, sich nur auf das Erschaffen von eindrucksvollen Soundscapes zu konzentrieren. Unter den vielen Lagen aus verzerrten Gitarren befinden sich richtige, mitunter gut tanzbare Songs wie die psychedelische “Blue Monday”-Variation “Seefeel” oder das laut pfeifende Synthie-Feuerwerk “Machines”. Lauschen wir also dem ewigen Meerrauschen im Zeitraffer. Wir wollen es ja nicht anders.