Das liegt vor allem daran, dass das Suchen nach den musikalischen Vorbildern zu keinem eindeutigen Ergebnis führt. Spring King aus Manchester eifern zwar dem Indie-Boom der 00er-Jahre nach, aber nie einer Band im Speziellen. Da ist das Ungestüme der jungen Arctic Monkeys und Futureheads, die typisch britische Art, wie Songwriter und Schlagzeuger Tarek Musa seine Texte vorträgt und auch ein bisschen der verschwitzte Sexappeal der schwedischen Caesars. Die Liste ließe sich beliebig weiterführen, aber eben nie auf einen Nenner bringen. Nur vor der Kunstbeflissenheit von Franz Ferdinand und dem Dancefloor-Flirt von Bloc Party macht “Tell Me If You Like To” halt. Verzerrter Bass statt fetten Beats. Keyboards und ein Gitarrensolo-imitierendes Saxophon sind die einzigen Extravaganzen eines hitgespickten Debüts, das neue und vereinzelt ältere Songs der ersten beiden EPs vereint. Musa beweist sowohl in den Ramones-mäßig eingezählten Garagen-Stampfern wie “Detroit” und “Rectifier”, wie in unpathetisch ruhigen Momenten wie “Take Me Away” ein Händchen für Melodien, die sich dem Hörer nicht um den Hals werfen und gerade deshalb umso länger bleiben. Obendrauf gibt es Sympathiepunkte für ihren DIY-Geist: “Tell Me If You Like To” erscheint zwar über Island, wurde aber vor Vertragsunterschrift mit geringsten Mitteln von Musa selbst aufgenommen. Die Hälfte der am Album beteiligten Personen, vom Saxophonisten bis zum Livefotografen, ist mit einem der Bandmitglieder verwandt. So geht Indie trotz Majorvertrag.