Spring kommen aus Frankreich und machen diesen niedlich-naiven Barbie- und Ken-Pop, der mitten im Zuckerwatten-Dreieck der Cardigans, Pizzicato Five und der Brand New Heavies liegt. Klingt schlimm, ist es aber in Anbetracht des just erblühenden Sommers ganz und gar nicht, denn nach der ganzen grauen Düsternis der vergangenen Monate ist Springs Musik der perfekte Soundtrack zum endlosen Flirten, frisch Verlieben und dergleichen mehr. Die Grundinstrumentierung, die ebenfalls an die Cardigans erinnert, wurde dezent und äußerst stimmig um die zurückgelehnten Beats und Sounds des spanischen DJs und Produzenten Pez sowie den französischen Kollegen Indurain und Extra Lucid erweitert, die dem Ganzen den nötigen tanzbaren Touch verleihen. Ihre Sängerin hat diesen Lolita-mäßigen, fast auf die Spitze getriebenen Kindersex-Charme in der Stimme, der gestandenen Männern feuchte Träume beschert – die audiophile Version von Alicia Silverstone und Kate Moss sozusagen. Es vereint sich Merengue mit TripHop oder Pop mit Bossa Nova, doch nie klingt es auch nur ansatzweise kitschig oder schwülstig, im Gegenteil: Spring vertonen uns den Wunschtraum, daß die ganze Welt aus Kinderriegeln und Aero-Luftschokolade besteht. Mir würds schmecken.