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    Squarepusher
    Shobaleader One: d’Demonstrator

    VÖ: 15.10.2010 | Label: Warp/Rough Trade
    Text:
    7 / 12

    Tom Jenkinson feiert die Menschwerdung der Maschine. Mit einem halluzinierenden Electropop-Album wagt Squarepusher sein bisher größtes Experiment: eine Band.

    Shobaleader One. Das klingt, als schicke man das Wort „Geschäftsführer“ durch einen dilettantischen Übersetzungscomputer. Jenkinson, als verqueres musikalisches Genie seit jeher sein eigener Chef, hat jetzt eine Band. Das Unmögliche wird nur durch die diffuse Legende denkbar, die angeblich hinter diesem Projekt steht. Sämtliche Musiker verstecken ihre Identität hinter den bizarren Diskomönchen, die schon jetzt stilsicherer Kult sind.

    Zu sehen im Video zu Megazine, dem einzigen Track auf Shobaleader One: d‘Demonstrator, der nachweisbar aufgeregte Tanzmusik mit Jenkinsons übermenschlichen Bassisten-Fähigkeiten verbindet. Cliff Burton hat sich mit solchen verzerrten Wah-Orgien zu Lebzeiten im Thrash-Metal-Genre ausgetobt. Auch die fiktive Shobaleader-Band hat ihre Wurzeln angeblich im experimentellen Metal. Davon hört man außer einem Faible für alles Mechanische aber nichts. Nicht einmal die einsame Kratzgitarre in Maximum Planck ist stellvertretend für das naiv-verspielte Weltraummärchen, das Squarepusher hier mit einem Fundus aus 30 Jahre alten Synthesizer-Modellen inszeniert.

    Unspektakuläre Jazztunes wie Plug Me In passt er mit Vocoder-überladenem Gesang ins Bild ein, der interstellare Bandbus will mit jedem Takt weiter weg von der Erde. In der Schwerelosigkeit darf auch gelacht werden. Am Ende verarschen sich die Akteure mit einem Elektro-Blastbeat selbst. Gäbe es dort oben genug Luft, könnte man Squarepushers unbekannte Crew vielleicht an ihren Stimmen erkennen. So bleiben Fragezeichen, zu denen man tanzen kann.

    weitere Platten

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