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    Squid
    O Monolith

    VÖ: 09.06.2023 | Label: Warp
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 363
    9 / 12
    Squid - O Monolith

    Squid gehen zwei Jahre nach ihrem überdimensionalen Debüt etwas die Puste aus, aber nicht ihr Wahnsinn.

    Jeder Versuch, Squids Konglomerat aus Post-Punk, Jazz, Ambient, Drone, Noise und Electro zu beschreiben, ist weiterhin zum Scheitern verurteilt. Am besten stellt man es sich in etwa so vor: MC Eschers “Haus der Treppen”, in dem es aber nur Rolltreppen gibt, die obendrein rückwärtslaufen, mittendrin sitzt Schlagzeuger und Sänger Ollie Judge und versucht zu erklären, wie er im Jenseits als Nachttisch wiedergeboren wurde und ihn nun der Gedanke plagt, als lebloser Gegenstand sein Dasein zu fristen – kein Scherz, um letzteres geht es in “Undergrowth”.

    Zum sechsminütigen Song, der sich durch Primus-Basslines, vertrackten Math und Post-Rock-Schwaden wurstelt, veröffentlichte die Band auch ein Flashgame. Darin muss sich besagter Nachttisch gegenüber Helikoptern und Ratten mittels Raketenwerfer behaupten – grundlegend hat sich also auf “O Monolith” nicht viel am Sound und Wahnwitz von Squid geändert. Nur etwas wärmer und weitläufiger als auf dem klaustrophobischen “Bright Green Field” führen die Briten durch ihren Fiebertraum, der trotz Latin-Grooves und Daft Punk-Roboterstimmen nicht mehr ganz so überraschen kann.

    Auch wenn sich die Band am Ende einen Titel wie “If You Had Seen The Bull’s Swimming Attempts You Would Have Stayed Away” erlaubt, wirkt das alles herrlich unprätentiös im Gegensatz zu Black Country, New Road und nach wie vor nur halb so bekloppt wie bei Black Midi.

    Das steckt drin: Aphex Twin, Black Midi, LCD Soundsystem

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