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    SSM
    dto.

    VÖ: 21.07.2006 | Label: Alive / Cargo
    Text:
    8 / 12

    SSM wollen den Weirdo-Pokal. Aus Sixties-Spacekultur, altbackendem Schrammelpop und Samba-Grooves mixen sie einen Drink, der schwindelig macht.

    Das Kokettieren mit psychedelischem Bildgut, schlecht gemachten Weltraumserien und zappeligem Sechziger-Pop verpflichtet – man muss es schon durchhalten, wenn man einmal damit angefangen hat. Die Herren Szymanski, Shettler und Morris, im Kreis Detroit vormals bei den Hentchmen, Sights und Cyril Lords umtriebig, vertonen unter dem Siegel SSM den 60s-Pop, als gäbe es kein Gestern. Ähnlich wie bei Deltahead wird ein inflationär gespieltes Genre ad absurdum, damit aber auch zu neuen Horizonten geführt. Bei SSM geschieht es mit pumpenden Synthie-Beats, krächzenden Telecastern, jovial bis anzüglichen Stöhnvocals und witzigen Texten. Einmal nähert man sich dabei Elektronica-affinen Truppen wie Zoot Woman (“Put Me In”), ein anderes Mal lässt man sich zu Who-reifen Eruptionen hinreißen (“No Looking Back”). Schicksalhaft für SSM, dass sich ihr derber Charme und nicht zu leugnender Pop-Appeal über die erste Albumhälfte hinter all dem plakativen Sixties-Spoofing versteckt. Erst danach zeigt das Trio, wie viel Erfahrung im Songwriting hinter der vermeintlichen Spaßnummer steckt. Im ersten Moment trashig, im zweiten kultig – Raumpatrouille Orion lässt grüßen.