Eigentlich war ich dieser Scheibe schon vom ersten Moment an verfallen. Warum? Erstens mag ich die intensive, stets leicht geknickt klingende Stimme von Sänger Christopher Hall, zweitens hat das US-Quintett nicht den Fehler gemacht, brachial auf die angesagte Krachmacher-Schiene zu springen. Brachial sind Stabbing Westward nämlich in ihrer eigenen Inszenierung. Alle zehn Songs haben eine Intensitäts und Dichte, die schwer zu beschreiben ist. Industrial-Pop? Man kann es nennen, wie man will, hier hat eine Band sich selbst gefunden, ohne bei anderen abzukupfern, hat Stücke geschrieben, die sich schon beim ersten Hörer nicht mehr aus dem Schädel gehen. “Happy” zum Beispiel ist reiner Trauer-Pop, untermalt mit den obligaten Gitarren und einem Chorus, der für die Ewigkeit geschrieben wurde. Wer sich mal so richtig fallen lassen will, der ist hier garantiert richtig aufgehoben. Das kann man übrigens auch bei Sonnenschein. Wird Zeit, dass Stabbing Westward mal wieder auf Tour kommen.
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