Mutiert Aaron Lewis zu Scott Stapp? Zumindest bei episch angelegten Breitwand-Nummern à la “How About You” und “So Far Away” glaubt man, den kleinen Frontmann von Creed irgendwo auf einem sehr hohen Berg die Arme gaaaanz weit ausbreiten zu sehen. Nur: Wo dieser jubilierend die frohe Botschaft von Jesus’ schützender Hand verkündet, hadert der Mann aus Vermont weiter fleißig mit seinem eigenen, ach so furchtbaren Schicksal. “More of the same” ist das Motto auch für den Rest der CD. Nach dem Mega-Erfolg des dritten Longplayers “Break The Cycle” mit den daraus ausgekoppelten, extrem melancholischen “It’s Been A While” und “Outside”, haut die Band kräftig weiter in diese Kerbe. Die Single “Price To Play” ist zwar noch angenehm brachial, doch danach wird es einfach zu gleichförmig. Titel wie “Fill Me Up”, “Reality” und “Tonight” klingen bei aller Freude an traurigen Nummern nach recht simplen Variationen der oben genannten Hits. Zu diesem Eindruck trägt genauso der deutlich überproduzierte Sound bei. Die zweifellos vorhandene Power der Band geht ein ums andere Mal im Bombast unter. Eine nette Idee, aber ebenfalls nicht wirklich spannend ist “Layne”, gewidmet dem verblichenen Alice In Chains-Frontmann. Man lieh sich kurzerhand den bekannten “Harmony-Vocals treffen Gitarrenwälle”-Stil der Seattle-Götter aus – eine Art Coverversion ohne Original. Das schönste Lied, weil sowohl textlich als auch von der Melodie her ungewöhnlich positiv, ist “Zoe Jane”, geschrieben für die kleine Tochter des Staind-Chefs. Dieser Song sowie der psychedelisch-spacerockige Abschluss “Intro” retten Mr. Lewis & Co. noch einmal gerade so vor dem Absturz in die Belanglosigkeit.
weitere Platten
Confessions Of The Fallen
VÖ: 15.09.2023
Live: It's Been Awhile
VÖ: 07.05.2021
Live From Mohegan Sun
VÖ: 24.08.2012
Staind
VÖ: 09.09.2011
The Illusion Of Progress
VÖ: 05.09.2008
Chapter V
VÖ: 08.08.2005
Break The Cycle
VÖ: 27.08.2001
Dysfunction
VÖ: 31.05.1999