In der Vergangenheit unseres Magazins wurden, wenn es um Staind ging, Vergleiche mit Creed, Nickelback, Alice In Chains und manchmal auch Korn gezogen, meist nicht zum Vorteilhaften für Staind. “Staind” lädt zur Fortsetzung dieser Tradition ein, immerhin mit mehr Korn als Creed. Härter sollte es ja werden, das neue Album, und das ist im Vergleich zu “The Illusion Of Progress” auch geglückt. Der erste Song “Eyes Wide Open” verspricht, was die Platte im Gesamten nicht halten kann, er bringt Nu-Metal-Augen aber für wenige Augenblicke zum Strahlen. Bein-, hand- und schädelbrechende Gitarrenriffs und die von guttural zu cleanem Gesang wechselnde Stimme von Lewis machen den Song zum besten des Albums. Gut, das hat man wirklich nicht mehr erwartet von Staind. “Failing” und “Not Again” stehen mit ihrem Alice-In-Chains-Vibe auch noch auf der guten Seite. Dann kommt auch schon das große Aber, der unnötige Schandfleck von Staind. Mit “Wannabe” hat sich die Band wirklich keinen Gefallen getan, “shizzle my nizzle” hat auf einer guten Staind-Platte genauso viel zu suchen wie Guttenberg am Ground Zero. Da knallt der Titel doch direkt wieder wie ein Boomerang zurück. Bei “Throw It All Away” und “Something To Remind Me” schlägt die Band leisere Töne an, und die Härte verfliegt komplett. Erinnerungen an Zeiten von “Outside” und “It’s Been A While” werden wach. Wobei sich aber eine Entwicklung abzeichnet: Selbst wenn Lewis nur mit der Akustikgitarre sein Ableben besingt, klingt er viel weniger schnulzig als früher. Gratulieren muss man dazu noch lange nicht.
weitere Platten
Confessions Of The Fallen
VÖ: 15.09.2023
Live: It's Been Awhile
VÖ: 07.05.2021
Live From Mohegan Sun
VÖ: 24.08.2012
The Illusion Of Progress
VÖ: 05.09.2008
Chapter V
VÖ: 08.08.2005
14 Shades Of Grey
VÖ: 26.05.2003
Break The Cycle
VÖ: 27.08.2001
Dysfunction
VÖ: 31.05.1999