Man muss sich nur die Biographien ansehen. Die Mitglieder der Band betätigten sich schon am Theater, interessieren sich für Kunst und haben für das Leben als finanziell knapp über die Runden kommende Musiker ihre Jobs geschmissen. Sie sind Ästheten und Hardcore nur im Sinne der Leidenschaft für die Sache. Das Silbchen “Post-” davor mag ihren Stil auch nicht wirklich fassen, dazu ist diese Musik zu weitschweifig, Trance-erzeugend, manisch. Der Vergleich mit …Trail Of Dead trifft es noch ansatzweise, auch die Atmosphäre von Cave Ins “Jupiter”, entrücktem Prog-Rock oder so mancher Veröffentlichung von Southern’ oder BluNoise’ darf man zitieren. Besser aber stelle man sich vor, eine Band wie Neurosis drehe ihre ruhigen Momente im Tempo hoch, ersetze das Geschrei durch einen klaren, aber beschwörenden Gesang in Spanisch und arrangiere eine flexible, verspielte Gitarrenmusik, die genug Luft zum Atmen lässt, aber gleichzeitig die ganze Aufmerksamkeit auf Albumlänge fordert und vom Song als schnelles Einzelhäppchen nicht viel hält. Der Bandname passt dann insofern, als dass ein hypnotisches “auf der Stelle spielen” sicher auch live ein Merkmal dieser Band ist, die einen Sog aufbaut, der sofort wirkt, wenn man sich auf ihn einlässt.
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Memories Collector
VÖ: 01.07.2002