Starfighter
Make A Sex Noise

Belgiens inzestuöse Musikszene ist wie eine Hydra – löst sich eine Band auf, wachsen gleich drei neue nach. So auch hier: Die Shovels, eine Sixties-beeinflusste Beatband, bestand aus Mitgliedern der Evil Superstars und Tim Brown, einem blutjungen Querkopf mit Gitarre und einer schönen Stimme. Seine ehemaligen Mitstreiter gehen unter den Pseudonymen Mauro und Millionaire inzwischen eigene Wege, und auch für Brown wurde es Zeit für eine neue Band. Da isse: Starfighter. Ein Trio mit einem ausgeprägten Faible für die Sechziger und Siebziger sowie dem Belgien-typischen Hang, gerade heraus rockende, schöne Musik kunstvoll zu verunstalten. Ihr Songwriting ist extrem dicht und bedient sich aller Klischees zwischen Simon & Garfunkel und Motörhead. Und wäre da nicht der Hang, jeden Song aufwändig ungewöhnlich zu bearbeiten, hätten wir hier eine grundsolide und wohl ziemlich langweilige Rockplatte. Doch so ist jeder Song ein kleines Unikum, mit wild schnalzenden Soundkaskaden im Led Zep-Style, mit brachial brüllenden Marshall-Verstärkern oder mit verträumt wabernden Space-Geräuschen im klanglichen Nirwana. Ist das jetzt Post-Grunge? Ein Prä-Revival des Siebziger-Rocks? Oder einmal mehr die Ausgeburt eines seltsam tickenden Musik-Hirns? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur: So macht Rockmusik Spaß.