Es ist wahrlich eine Crux, an der sich die Belgier um Starfighter-Mastermind Tim Brown hier abarbeiten. War das Debüt ein überbordendes Biest aus Ideen, Stilen und Spinnereien, das höchstens hier und da ein wenig die sinnvolle, zündende Song-Grundlage vermissen ließ, verhält es sich nun genau anders herum: Starfighter haben sich klanglich konsolidiert, kommen mehr auf den Punkt, haben auch ihren konsequenten Ansatz ans Songwriting gefunden – also: schwermütig, melodiebezogen, nachdenklich und manchmal ein wenig schwergängig. Gleichzeitig nehmen sie ihre Arrangement-Wut dermaßen an die Kandare, dass vom wilden Witz des Debüts leider nur wenig übrig bleibt. Dabei schiebt es dann und wann ordentlich, in anderen Momenten werden die Gitarren zu einem weiten Feld, lassen sich lediglich im Verbund mit einem präzise und kantig geschlagenen Rhythmus fokussieren. Eine gute Rock-Platte also, die aber – und das ist eben schade – höchstens noch anhand winzig kleiner Details ihre belgische Herkunft respektive die von dort bekannte Unkonventionalität erkennen lässt. Damit werden Starfighter zwar einerseits zwingender, andererseits aber austauschbarer. Die Mitte finden, das ist die Kunst. Vielleicht klappt’s ja beim nächsten Mal mit der ganz großen Nummer.
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Make A Sex Noise
VÖ: 01.12.2003