Starfish Prime
The Architect Wants To Know...
Text: Esther Mahr
Aber richtig mitreißend ist auch anders. Experimentell nennt man das wohl, was die sechs Kölner da abliefern. Die Herren selbst fügen der Beschreibung noch explosiver Soulcore aus dem Weltall hinzu. Nur: von welchem Planeten kommt denn das Falsett von Never Pretend Again? Es ist wohl der Versuch, Matt Bellamy von Muse nachzueifern. Leider erfolglos. Das zwischendrin eingestreute jaulende Wolfsgeheul hilft auch nicht weiter. Das ist dann eher Jonathan Davies oder Daron Malakian. Puh. Ob sich das wohl noch ändert? Zumindest beginnt die Platte mit Reason Erased recht schmissig. Die Stimme von Sänger Nick Novakovic quietscht ein wenig, ansonsten geht das aber ganz gut und eingängig voran. Gleiches gilt für Stopngo Mantra. Aber spätestens ab On Bittersweet Alleys zerfranst das Ganze und findet auch nicht mehr in die Spur zurück. Zuviel gewollt, an den eigenen Erwartungen gescheitert, dessen ungeachtet weitergemacht – so klingt The Architect Wants To Know . Zu allem Überfluss neigt Novakovics Stimme leider auch zu übertriebenem Pathos. Das passt zwar zum Rest der Platte, hilft aber auch nicht weiter. Mit diesem Debüt haben Starfish Prime gleich versucht, Extraterrestrisches mit Exzentrischem zu verknüpfen. Das ist zwar ganz schön mutig, aber es kommt irgendwie auf keinen grünen Zweig. Trotz des Produzenten Kurt Ebelhäuser. Schade eigentlich. Aber es ist ja auch nur der erste Versuch. Beim nächsten Mal wird hier vielleicht stehen: ein kleiner Schritt für Starfish Prime, ein großer Schritt für die Musik.