Man kann den Frühling mit Hilfe von “Heart” hören. Durchaus. Man kann die positive Stimmung, die das Album ausstrahlt, fühlen. Durchgehend. Man kann die Musik als beschwingten Pop bezeichnen. Aber durchschlagend? Leider nein. “Heart” ist vielmehr absolut homogen geraten und dabei auch ziemlich langweilig. Vier Menschen aus Montréal verbergen sich hinter dem Bandnamen, angeführt werden sie von Beatmaster Chris Seligman, der zusammen mit Torquil Campbell das Songwriting übernahm. Die musikalischen Zutaten, die das erfahrene Quartett bereits bei diversen Vorgängeralben und Compilations benutzte, sind bereits hinlänglich von Bands wie Saint Etienne oder Spiritualized bekannt, wobei die Stars aus ihren Vorbildern keinen Hehl machen – das darf man ihnen anrechnen. Süß wie Zucker ist der mal weibliche, mal männliche Gesang, und dank des Albumtitels wird auch schnell klar, worum es textlich in den meisten Songs geht. Musikalisch unterstützt wird das große Thema Liebe von nahezu theatralischen Arrangements: Streicher, Bläser, Tasten, Saiten, alles ist unüberhörbar vorhanden. Der kanadische Produzent Dave Hodge (Bran Van 3000, Wu-Tang Clan) hat seinen Job ernst genommen und ein überaus glattes Popalbum abgeliefert. Doch obwohl “Heart” glänzt und strahlt, reiht es sich nur als einer von vielen Sternen am Firmament ein.
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